Upgrade des Linux Mint Systems (Deutsch)

© Ehlertronic

Linux Mint Versions-Upgrade
Upgrade / Update von älteren Versionen auf eine Aktuelle Version. (Hochhieven)
Für Mint Cinnamon, Mint Mate, Mint Xfce.
Welche Version genutzt wird lässt sich in den Systemeinstellungen > Systeminformation ersehen.

Um zu aktualisieren, muss das System auf dem aktuellen Stand sein. LinkSiehe Up to date.
Und ein Backup des Systems gehört selbstredend vor einer solchen Aktion angelegt. Seit Mint 18 lässt sich das mit Timeshift (ggf. nachinstallieren) einfach realisieren. Genau so sollte ein Notebook an das Netzteil angeschlossen sein, und wenn möglich die Internet Verbindung per Lan (Ethernet) Kabel erfolgen.
Auch ist es empfehlenswert in Anwendungspaketquellen die Standardeinstellungen wieder herzustellen und damit auf die Standard Quellen umzuschalten.


Für das Point-Versions Update von Linux Mint seit Version 17 (Qiana) gibt es einen direkten Update / Upgrade Weg über das Mint Update System / Mint Updater / Update Manager / Aktualisierungsverwaltung, von Linux Mint. Dazu dort im Menü unter > Bearbeiten > Upgrade zu Mint XX.x auswählen. Nach einigen Abfragen und Informationen, wird die Aktualisierung installiert. Dies verläuft, trotz natürlich notwendiger Warnungen, normalerweise problemlos da nur die Mint Pakete aktualisiert werden. Die Ubuntu Basis bleibt unverändert.

Der gleiche Weg wird auch für ein Upgrade von Linux Mint 19 (Tara) auf Linux Mint 19.1 (Tessa), Linux Mint 19.2 (Tina) und Linux Mint 19.3 (Tricia),
als auch von Linux Mint 20 (Ulyana) auf Linux Mint 20.1 (Ulyssa), auf Linux Mint 20.2 (Uma) und Linux Mint 20.3 (Una) angeboten.
Ein Upgrade von Linux Mint 21 (Vanessa) auf Linux Mint 21.1 (Vera)  auf Linux Mint 21.2 (Victoria) und auf Linux Mint 21.3 (Virginia)
geschieht genau wie oben beschrieben. Meist an einem Update der Aktualisierungsverwaltung zu erkennen.


Wichtig dabei: Immer alle Abfragen mit OK / JA / Übernehmen bestätigen.


Ebenso kann es sinnvoll sein proprietäre Treiber Module zu de-installieren, und zum Upgrade auf die offenen Kernel Treiber zu gehen (Treiberverwaltung)

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Das Haupt-Versions Upgrade von von Linux Mint auf Linux Mint 20 (Ulyana), Linux Mint 21 (Vanessa) oder Linux Mint 22 (Wilma) geschieht anders, da der Umbau auf den Ubuntu 18.04 (Bionic), Ubuntu 20.04 (Focal), Ubuntu 22.04 (Jammy), Ubuntu 24.04 (Noble) Unterbau wesentlich anspruchsvoller ist als bei den Point-Release upgrades innerhalb von  19.x, 20.x oder 21.x

Um ein Upgrade von Linux Mint 19.3 (Tricia) auf Linux Mint 20 (Ulyana) zu realisieren wird zuerst das Paket mintupgrade in der Synaptic Paketverwaltung installiert, und Synaptic wieder beendet.

Ein Upgrade von Linux Mint 18.3 (Sylvia) auf Linux Mint 19 (Tara) ist nicht mehr möglich, da die Server abgeschaltet sind.

Ab Linux Mint 20.3 (Una) gibt es ein neues GUI Upgrade-Tool für ein Upgrade auf Linux Mint 21 bzw. Mint 22.
Auch dieses Tool wird durch Installation des Pakets mintupgrade in der Synaptic Paketverwaltung installiert.

Ein vorheriges Backup des Systems ist wie immer bei solchen Operationen, sehr dringend angeraten.
Ein einfaches und leicht zu bedienendes Tool ist das bereits genannte Timeshift oder z.B. externer LinkRedo rescue Backup
Sollten bei der Bearbeitung Fehler zum Abbruch führen, kann man die Fehlerbeseitigung durchgehen. s.u.

Zuerst sollte der Apt-Cache geleert werden, damit keine alten Paket-Versionen mehr darin vorhanden sind. Alte Pakte ohne Abhängigkeiten sollten ebenfalls entfernt werden. Folgender Terminal Befehl stellt das sicher.

sudo apt-get clean && sudo apt-get autoremove


Nach Leerung und Remove wird ab Mint 20.3 (Uma) die GUI Version im Terminal mit sudo -H mintupgrade gestartet. Danach den Anweisungen folgen. :-) Grundsätzliche Einstellungen für das upgrade lassen sich im Menü konfigurieren.

Bei Mint 19.3 geht es manuell im Terminal weiter.

Zuerst sollte gecheckt werden, ob es schwerwiegende Probleme bei einem upgrade geben würde. Dies wird mit folgendem Befehl im Terminal simuliert. Dabei wird kein Upgrade gestartet und das System nicht verändert. Wichtig dabei den Check komplett durchlaufen zu lassen, da während des Checks die System Variablen auf das neue System umgestellt werden, und die Rückstellung erst am Ende des Durchlaufs geschieht.
Sollten fremde Paketquellen oder PPAs moniert werden, müssen diese in Anwendungspaketquellen im Menü, deaktiviert werden, und mintupgrade check wiederholt werden.

mintupgrade check


Wenn es keine Fehlermeldungen gibt, müssen Pakete die für die Umstellung gebraucht werden, herunter geladen werden, damit sie während des Upgrades sofort zur Verfügung stehen. Auch hierbei wird das eigentliche Upgrade noch nicht gestartet.

mintupgrade download


Nachdem das störungsfrei durchgelaufen startet das eigentliche Upgrade mit

mintupgrade upgrade


und folgt den Anweisungen. Wichtig: Alle Fragen mit Y (Ja) / Übernehmen / OK / Version des Systembetreuers übernehmen, beantworten. Bei manchen Fragen wird die Tabulator-Taste benötigt um zur betreffenden Funktion zu kommen.

Ein vorheriges Backup des Systems ist wie immer bei solchen Operationen, sehr dringend angeraten.
Ein einfaches und leicht zu bedienendes Tool ist das bereits genannte Timeshift oder z.B. externer LinkRedo rescue Backup

Sollte alles sauber durchgelaufen sein, das System mit

sudo reboot


neu starten.

Fehlerbeseitigung

Wenn das Upgrade mit Fehlermeldung abbricht, kann man versuchen das Upgrade mit

sudo apt-get -f install


und

sudo dpkg --configure -a


und erneutem mintupgrade upgrade fortzusetzen.

Ebenfalls ist ein sudo apt-get dist-upgrade zum abschluss noch sinnvoll.

Erst wenn bei allen drei Befehlen keine weiteren Aktionen mehr durchlaufen ist das upgrade beendet.



Sollte beim check oder download etwas schief gegangen sein, kann man die System-Quellen wieder auf den Ursprung zurückstellen.

mintupgrade restore-sources


Selbst angelegte ppa oder andere Quellen werden beim upgrade auf Mint 18, Mint 19 bzw. Mint 20 deaktiviert und als Backup im Persönlichen Ordner unter Upgrade-Backup gesichert und können nach Anpassung auf xenial bzw. 16.04, bionic bzw. 18.04focal bzw. 20.04 oder jammy bzw. 22.04, wieder in /etc/apt/sources.list.d oder in Anwendungspaketquellen eingefügt werden.

Wenn das update sauber gelaufen ist, das neue System funktioniert, ist es sinnvoll nicht mehr benötigte Pakete zu entfernen.

sudo apt-get autoremove


Sollte das System auch nach den reparatur versuchen, anschliessend nicht sauber starten, aber noch die Möglichkeit bestehen mit Strg-Alt-F1 in die Console einzuloggen, kann man mit einer hoffentlich angelegten Timeshift Sicherung mit

sudo timeshift --restore


zu einem Sicherungspunkt zurückkehren und danach mit sudo reboot das alte System wieder starten.


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Alternativ kann man, analog zur unten genannten Vorgehensweise, die Mint Quellen in /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list ändern. S.u.

Bei den Point Versionen wird nur die Mint Quelle geändert.
z.B. uma > una oder victoria > virginia. Die Ubuntu LTS Quellen bleiben unverändert.

Hier wird das Quellen Upgrade der Hauptversionen beschrieben.
Dieser Weg empfiehlt sich wenn das mintupgrade Tool Installationen und Pakete entfernen möchte, die noch gebraucht werden.

Von Mint 19.3 (Tricia) nach Mint 20 (Ulyana) werden die Quellen trcia > ulyana und die Ubuntu Quellen bionic > focal geändert. Mint 20 LTS baut auf Ubuntu 20.04 LTS Focal auf. Dies übernimmt mintupgrade und sollte nicht durch einfache Quellen Umstellung erfolgen. Es sei denn.... S.o.

Von Mint 20.3 (Una) nach Mint 21 (Vanessa) werden die Quellen  una > vanessa und die Ubuntu Quellen focal > jammy geändert. Mint 21 LTS baut auf Ubuntu 22.04 LTS Jammy auf. Dies übernimmt mintupgrade und sollte nicht durch einfache Quellen Umstellung erfolgen. Es sei denn.... S.o.

Von Mint 21.3 (Virginia) nach Mint 22 (Wilma) werden die Quellen virginia > wilma und die Ubuntu Quellen jammy > noble  geändert. Mint 22 LTS baut auf Ubuntu 22.04 LTS Noble auf. Dies übernimmt mintupgrade und sollte nicht durch einfache Quellen Umstellung erfolgen. Es sei denn.... S.o.

Genutzte Fremdquellen und PPAs sollten erstmal deaktiviert werden (Anwendungspaketquellen) und müssen dann natürlich an den neuen Ubuntu Unterbau angepasst werden.

Normalerweise ist ein Versionsupgrade von noch älteren Linux-Mint Versionen nicht vorgesehen. Der normale Weg ist die Sicherung der vorhanden Daten des Persönlichen Ordners, Sicherung der installierten Pakete und eine neu-Installation des neuen Systems.


Eine Beta oder -RC (Release Candidate) Version wird mit updates automatisch zur endgültigen Version.
Siehe LinkUp to date.

Dieser Weg kann gut gehen, muss es aber nicht!


Daher ist auf jeden Fall eine Sicherung des vorhandenen Systems anzulegen, so das die Möglichkeit besteht, sein System schnell wieder zu einsatzfähig zu bekommen.
Ein einfaches und leicht zu bedienendes Tool ist z.B. externer LinkRedo rescue Backup

Dieses Tool legt ein Image der vorhanden Installation an, mit dem im falle eines Falles, schnell das alte System wieder hergestellt werden kann.

Ausserdem sollten nachträglich installierte Applets und Desklets vor dem Upgrade de-aktiviert werden und ein Notebook selbstredend am Netzteil angeschlossen sein.

Ebenso muss das System auf dem aktuellen Stand sein.
Siehe LinkUp to date.

Anpassung der Software Quellen

Die Quellen liegen im, mit root / Administrator Rechten, geöffneten Ordner

 

/etc/apt


anpassen.

Dort und unter

/etc/apt/sources.list.d


alle vorhandenen *.list Dateien durchsehen, und alle Quellen an die neuen Quellen anpassen.

z.B. das Wort (die Quelle) maya wird also durch qiana, und precise durch trusty ersetzt. Alles andere, z.B. Bindestriche und Leerzeichen bleiben wie sie waren.

Alles in Kleinschreibung, siehe Screenshot unten, alle Quellen durchsehen
und jede Änderung abspeichern.

Sollte man nicht sicher sein, wie eine neue Quelle, bei fremd ppa's für das neue System heisst, gerade wenn die alte Quelle nicht z.B. maya oder precise heisst, kann man die Quelle erst mal durch eine # am Anfang der Zeile de-aktivieren.

Anpassung der Quellen mit Ubuntu-Tweak